Was ist anders? Was ist normal? Für viele Menschen sind Menschen mit Beeinträchtigung anders, erscheinen nicht normal. Vielerorts sind Beeinträchtigungen noch immer ein Tabuthema.
„Anders Kunst – Kunst mal anders“ lautete der Titel der Ausstellung, bei der Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen im Fokus standen.
Aus allen Winkeln des Kreises konnten für diese Gemeinschaftsausstellung Künstlerinnen und Künstler gewonnen werden. Das Besondere daran ist, dass bei der Ausstellung Exponate von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen, wie Demenz, psychischen Erkrankungen, Körperbehinderungen und geistigen Behinderungen, gezeigt wurden. Die Werke waren so abwechslungsreich wie die Künstler selbst. So haben sich Gruppen aus dem Alten- und Pflegeheim St. Barbara, der Jugendkunstschule Altenkirchen, der Lebenshilfe, dem Marienhaus Altenzentrum St. Josef Tagespflege „Sonnenblume“, dem Mehrgenerationenhaus – Haus der Familie „Gelbe Villa“, dem Seniorenpflegehaus Sonnenhang, der Tagespflege „Giebelwald“ und des Einzelkünstlers Alexander Deckert mit Ihren kreativen Arbeiten an der Ausstellung beteiligt.
Projektidee als Brückenschlag zum Inklusionsgedanken
Mit diesem Projekt und der Ausstellung, sollte eine weitere Brücke zwischen „anders und normal“ geschlagen werden. Menschen mit Beeinträchtigung leben inmitten der Gesellschaft und sind Teil unserer Gesellschaft, sie gehören dazu. Leider werden sie jedoch oftmals noch immer ausgegrenzt. Die Ausstellung sollte ein Stück weit enttabuisieren und erklären, dass Menschen mit Beeinträchtigung eben auch „normale“ Menschen sind, die ihren berechtigten Platz inmitten der Gesellschaft haben.
Auch Regionalleiter Hermann Roth vom RWE, das genau wie die Kreissparkasse das Projekt unterstützte, brachte sich im Rahmen der Aktion „Mitarbeiter vor Ort“ in dieses Projekt ein. Er besuchte das Seniorenpflegehaus Sonnenhang in Mehren und gestaltete gemeinsam mit den Künstlern Exponate für die Ausstellung.
Ausstellungseröffnung am 8. Mai
Die Vernissage fand am Donnerstag, 8. Mai, 18 Uhr im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung (Raum 111 im 1. OG Altbau) der Kreisverwaltung Altenkirchen statt.
Nach einer Begrüßung durch Landrat Michael Lieber wurde das Projekt und die entstanden Kunstwerke vorgestellt. Den musikalischen Betrag lieferte der Chor „Geradeaus“ der Lebenshilfe unter Leitung von Matthias Ludwig.
Der Fokus dieses Projektes lag darauf, einen Brückenschlag zwischen „normal“ und „anders“ herzustellen und die Grenzen zwischen „normal“ und „anders“ verschwimmen zu lassen.
Schlussendlich bleibt jedoch noch eine Frage offen:
Wer ist schon „normal“?