Kategorie
Letzte Kommentare
Sonntag | 11.03.2007
bis Montag | 26.03.2007
buildings of ideas open and closed - Installation, Malerei, Video
Installation von Susanne Krell verwandelt Foyerbereich in ein Gedankengebäude
Susanne Krell präsentierte im Foyer der Kreisverwaltung eine raumbezogene Installation, die sich mit dem Thema „Ideen-gebäude“ beschäftigt. Geplant war, an den Wänden im Eingangsbereich, die Treppen hoch bis in die obere Etage kleine Objekte an die Wände zu bringen. Diese Objekte „wucherten“ überallhin, raumgreifend in den Deckenbereich übergehend, an den Wänden entlang.
Die “ buildings of ideas open and closed“ sind bedruckt mit Frottagen von Ideengebäuden aus aller Welt.
Menschen brauchen Ideengebäude um ihr Leben zu strukturieren. Über eine Frottage, ein Blatt Papier wird auf eine Wand aufgelegt und mit einem Stift die darunterliegende Struktur übertragen, werden diese Ideen gesammelt. Diese Technik erlaubt es, eine möglichst kongruente Spur der Steinoberfläche zu erhalten.
Sichtbar werden alle Höhen und Tiefen, Risse und Buckel. Es bedeutet, etwas mitzunehmen von einem Ort, gleich einer Reliquie, ohne ihn zu beschädigen. Die mit Frottagen von Ideengebäuden aus aller Welt bedruckten Objekte sind ein Symbol für ihren Herkunftsort.
Eine Frottage erstellen heißt eine Idee, ein Ideengebäude berühren. Ein Prozess der Annäherung ist notwendig, die Bewegung des Produzenten an den Ort. Die Anrührung muß vor Ort geschehen. Es erfolgt eine Berührung ohne Distanz, das Vor-Ort-Sein ist Bedingung. Eine Frottage zeigt einen Abdruck der Oberfläche, individuell und eigenartig für den Ideenort, einem Fingerabdruck ähnlich.
Die Frottage und die Benennung ihrer Herkunft sind eine Projektionsfläche für den Rezipienten.
„Hinter dem gesamten laufenden Projekt steht eine Idee, die auch die Welt ordnet, die Teile unterscheidbar und damit erkennbar macht. Denn alle Oberflächen sind signifikant anders, die einen sind durch Bearbeitung oder dauernde Berührung glatt, die anderen durch Arbeitsspuren oder Witterung voller Narben, die einen grob, die anderen fein, wieder welche voller geometrischer Muster und welche offenbaren den Steinwuchs. So gleicht kein Stein, keine Abreibung der anderen, auch wenn es durch die Jahrhunderte und über die Funktionen hinweg formale Annäherungen gibt.
Das Projekt und seine Etappen würdigen mit den Bauten Religionen und Völker, deren Geschichte und Gegenwart, Kunstform und Lebenskampf. Die Frottagen zeigen von Station zu Station, von Blatt zu Blatt absolut individuelle Muster und spiegeln die Oberflächen von Steinen, die im Dienste der Politik, der Wirtschaft, der Religion, des Verkehrs, der Kultur standen bzw. stehen.“ (Susanne Krell)